Drucktechnik
Der Holzschnitt
ist ein altes Hochdruckverfahren, bei dem ein hölzerner Druckstock verwendet wird. Die hier gezeigten Holzschnitte sind im Weißlinienschnitt auf Pappel-Sperrholz hergestellt. Die Linien der Zeichnung werden wie eine Gravur in die Holzplatte eingeschnitten. Beim Abzug wird damit die Fläche abgedruckt, die eigentlich den Hintergrund ausmacht, und die Darstellung ergibt sich - nicht druckend - aus den weißen Linien und Flächen.
Die Farbdrucke werden manuell mit einem Reibeholz von bis zu 4 Druckstöcken gedruckt. Die Auflage ist vom Künstler limitiert. Auf jedem Blatt ist die Drucknummer, Titel, Name des Künstlers und das Entstehungsjahr angegeben.
Die frühesten künstlerischen Holzschnitte in Mitteleuropa entstanden zwischen 1400 und 1550 in alpenländischen und bayerischen Klöstern.
Die Radierung
ist eine alte grafische Tiefdrucktechnik, deren erste Drucke um 1446 datiert sind. Die Bezeichnung Radierung kommt aus dem Lateinischen von "radere": kratzen, schaben. Es gibt viele verschiedene Drucktechniken, wobei der Druckstock (Kupfer, Zink) ausschließlich manuell hergestellt, jeder Abzug einzeln und per Hand eingefärbt wird und die Auflage vom Künstler limitiert ist. Gedruckt wird mit der Tiefdruckpresse. Die Drucke einer Auflage sind nummeriert und mit Titel, Künstlername und Entstehungsjahr beschriftet.
Die Aquatinta (lat./ital. "gefärbtes Wasser")
ist ein spezielles Verfahren der Radierung, bei der über Flächenätzung, meistens in Verbindung mit einer Strichätzung, Halbtöne erzeugt werden. Sie gilt als eine der malerischsten Tiefdrucktechniken. Tonwerte vom tiefsten Schwarz bis zum hellsten Grau, stufenweise abgegrenzt oder auch stufenlos verlaufend, lassen sich durch das Aquatinta-Verfahren erreichen. Dieses Verfahren erschließt der Radierung fast alle Möglichkeiten zeichnerischer und malerischer Ausdruckswerte. Die in diesem Verfahren ausgeführten Grafiken ähneln lavierten Tuschezeichnungen.
Die Aquatinta-Technik wurde zwischen 1765 und 1768 von Jean Baptiste Le Prince erfunden.